Charles Kuhn

CH • 1903-1999
Charles Kuhn (*1903 Porrentruy / Jura, †1999 Zumikon / Zürich) Über das ruhige Leben von Charles Kuhn, der einige bedeutende Plakate hinterliess, ist nur wenig bekannt: Kuhn verstand sich nie als freier Künstler, sondern stets als Grafiker im Auftragsverhältnis, der die Öffentlichkeit nicht suchte. Kuhn entschied sich nach Schulabschluss 1918 für eine Lithografenlehre in Lausanne. 1922 siedelte er nach Zürich über und fand Anstellung in der renommierten Graphischen Anstalt J. E. Wolfensberger. Dort entwarf Kuhn selbst grafische Arbeiten, war aber auch als Lithograf für die Übertragung der Entwürfe anderer Künstler und Gestalter auf den Stein zuständig. Auf diese Weise kam er auch bald mit bedeutenden Plakatgestaltern in Kontakt. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs machte sich Kuhn mit seinem eigenen Atelier selbständig. Neben Plakaten gestaltete er fortan vor allem Etiketten und Logos. Kuhns Plakate der 1930er-Jahre zeigen prägende Einflüsse des Modernismus. Seine Plakatreihe für Veranstaltungen im Grand Café Sihlporte belegen im raffinierten Einsatz von Fotografie, Grafik und Typgrafie den Einfluss von Jan Tschichold. Aber auch für andere Arbeiten dieser Zeit, die bildliche Motive ins Zentrum setzen, ist eine grafische Reduktion und eine strenge Komposition in der Fläche typisch. In den Jahren des Zweiten Weltkriegs wandte sich Kuhn wie viele seiner Zeitgenossen wieder stärker der erzählerischen figürlichen Darstellung zu. Seine Plakate der 1940er-Jahre für Auftraggeber aus dem Tourismus- und Konsumbereich sind malerischer in der Grundauffassung. Im Produktplakat äussert sich auch eine Nähe zum Basler Sachplakat dieser Epoche.
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