Provenienz:
Schweizer Privatbesitz.

Literatur:
Das Werk ist im Katalog der Website www.olegvassiliev.com verzeichnet.

Individuelles Erinnern und damit verbundene Gedächtnisbilder sind zentraler Bestandteil des Werks von Oleg Vassiliev. In seinem Oeuvre, das sich von Mitte der 1960er-Jahre bis 2012 erstreckt, setzt sich der Künstler stets mit visuellen Motiven auseinander, an denen Emotionen haften. Seine eigene Gedächtniskultur spielt hierbei jedoch eine untergeordnete Rolle. Vielmehr dienen für das Verständnis seiner Kunst die gewählten Sujets als Ausgangspunkt für das ganz persönliche Erinnern der Betrachtenden.

In den 1990er-Jahren widmet sich Vassiliev einer Reihe von Werken, die Landschaften und die Natur zeigen. Im 1998 entstandenen Gemälde "Awakening“ lassen sich Bäume und Äste schemenhaft erkennen; verschwimmen jedoch im unteren Teil des Bildes und verleihen der Darstellung einen mystischen Charakter. Der Wald ist hier als figurative Ausgangsidee fassbar, entwickelt sich zugleich aber diffus. Welche Erinnerung erwacht in "Awakening“?

Das Konzept des Lichts ist ein wesentlicher Aspekt in der Malerei Vassilievs und der Künstler räumt der Illumination im Bild eine psychologische Bedeutung bei. Dabei hebt er einzelne Elemente von anderen hervor, indem er mit Farbspektren experimentiert und malerische Beleuchtungsmöglichkeiten erforscht. Zudem nutzt Vassiliev das Licht in seinen Werken, um die Bildfläche formell in verschiedene Ebenen der Abstraktion zu gliedern. Die Kombination aus realistischer Landschaftsmalerei und abstrakten Tendenzen, wie sie in „Awakening“ zum Ausdruck kommt, ist somit Ergebnis von Vassilievs stetiger Faszination für den Umgang mit Licht in der Kunst.