Lot 34
Bleistift auf Papier, von anderer Hand koloriert.
H 530 mm B 352 mm.
Unten rechts monogrammiert und datiert: S., 1911. (Rahmen).
* | CHF | 400'000 / 600'000 |
* | EUR | 400'000 / 610'000 |
* | USD | 440'000 / 660'000 |
Zuschlagspreis: CHF 460'000
Provenienz:
wohl Nachlass Egon Schiele;
Sammlung Rudolf Leopold, Wien;
Schweizer Sammlung.
Literatur:
Jane Kallir. Egon Schiele: The Complete Works, London 1998, Seite 439, Nr. 802, Schwarz-Weiss-Abbildung.
Im Jahr 1911 lernt Egon Schiele die damals 17-jährige Wally Neuzil kennen und zieht im Frühjahr desselben Jahres mit ihr in den Geburtsort seiner Mutter nach Krumau. Es beginnt eine der künstlerisch produktivsten Phasen Schieles, die geprägt ist von der kreativ sprudelnden und zugleich wild ausschweifenden Verbindung zwischen dem Künstler und seiner Muse. Wie Jane Kallir hervorhebt, ist der signifikante Aspekt im Verhältnis zu Wally, dass Schiele seine Beziehung erstmalig auch als solche vor seiner Familie und seinen Gönnern kommuniziert.¹ Frei von gesellschaftlichen Konventionen der Zeit setzt er sich intensiv mit dem weiblichen Körper auseinander und stellt diesen in expliziten, teils gewagten Posen, dar.
¹ Jane Kallir. Egon Schiele: The Complete Works, London 1998, Seite 111.