Germann Auktionshaus AG
Bedeutende Gemälde, Skulpturen, Aquarelle, Zeichnungen und Multiples
Montag, 23. Mai 2011, 18:00 Uhr

Günther Uecker, Druckwerk

Lot 57

Günther Uecker, 1930 (DE)

Druckwerk, 1974

Holzobjekt. Holzbalken, Nägel, Bleisätze und Briefpapier, auf zwei Steinen.

H 120 mm B 1890 mm T 270 mm. Signiert und datiert.

CHF6'000 / 10'000
EUR5'000 / 9'000
USD6'500 / 11'000

Zuschlagspreis: CHF 10'000

Anmerkung:

Provenienz: Sammlung Emil Wartmann, Basel;
Schweizer Privatbesitz.

Literatur: Werkkatalog. Dorothea und Martin van der Koelen. Günther Uecker, Opus Liber, Verzeichnis der bibliophilen Bücher und Werke 1960 - 2005. Mainz, Chorus-Verlag, 2006. Nr. L 7403, Seite 115, ganzseitige Farbabbildung;
Britta Julia Dombrowe. Redepflicht und Schweigefluss. Zur Gestalt, Bedeutung und Funktion von Günther Ueckers bibliophilen Werken.
Mainz, Chorus Verlag für Kunst und Wissenschaft, 2006.
Nr. 18, Seite 183, Abbildung;
Ausstellungskatalog. Günther Uecker, Jürgen Harten, Gerald Dauphin. Uecker: Bibliophile Werke, Städtische Kunsthalle Düsseldorf 3.9. - 2.10.1983, Galerie der Stadt Esslingen am Neckar, Villa Merkel, 3.2. - 4.3.1984. Düsseldorf, Städtische Kunsthalle, 1983. Nr. 6.

Anmerkung/Zitat: In der vorliegenden Arbeit wägt der Künstler die Vermittlungsqualität von Medien ab. "Er gestaltet eine einfache gleicharmige Balkenwaage, auf der sich Material des Buchdrucks, in Form von Bleilettern, und Material des Bildenden Künstlers, vertreten durch Papier, gegenüberstehen. In Uekerscher Manier werden beide Stellvertreter mit Nägeln auf dem Waagebalken fixiert. Das Papier wird durch einen einzigen Nagel gehalten, die Lettern von jeweils einem eigenen Nagel. In einem Ateliergespräch erläutert der Künstler, er selbst habe das lose Achsstück bei der Anfertigung so platziert, dass sich Papier und Buchstaben 'die Waage halten'. Dieser Schwebezustand sei jedoch seine persönliche Ansicht und ein anderer, der das Werk aufbaue, könne durchaus einer Seite mehr Gewicht einräumen. So formuliert er vielmehr eine Frage nach der kulturellen Vermittlungsqualität von Schrift und Kunst, als dass er eine Entscheidung darüber fällt".
Dombrowe 2006, Seite 91.

Jürg Brodmann und Joseph Beuys verwendeten dasselbe Briefpapier für die Fettbriefe, 1973 sowie dieselben Bleisätze für die Filzbriefe, 1974.